Weltuntergang – WOW cool – NICHTS davon

Autismus im Film ist ein sehr schwieriges Unterfangen.

Wie will man dieses „Alles“ denn bitte darstellen

  • ohne zu viel wegzulassen
  • ohne zu beschönigen
  • ohne zu überbetonen
  • ohne zu dramatisieren

Wie bekommt man es hin, realistisch zu bleiben.

Das Sein der Autistin / des Autisten zu zeigen, die Zwiespalte der Eltern.

Kann das überhaupt gehen?

Ja.

Wenn man die Menschen, um die es geht, ernst nimmt,
ihre Hinweise und ihre Lebenserzählung.

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Klischeekiste auf – der Klischeekistennutzer

Diese NICHTautisten mit Null Kenntnissen zu Autismus erklären dann Autisten und Eltern von autistischen Kindern Autismus.

Es werden Artikel geteilt, die 10, 15 oder gar 20 Jahre alt sind.

Wenn es neuere Artikel sind, wird genau EIN Punkt herausgegriffen, der für Menschen OHNE Verständnis und OHNE aktuelles Wissen über Autismus logisch erscheint, und dann „hat das so zu sein eins drölf“.

Autistinnen und Autisten, die aus ihrer persönlichen Sicht versuchen das gerade zu rücken, wird erklärt, dass sie Autismus nur nicht verstanden hätten.

Oder das sie es fehl interpretieren würden.

Schließlich bräuchte es ja „verständliche“ Erklärungen. Weiterlesen „Klischeekiste auf – der Klischeekistennutzer“

„Seien sie der Lehrkraft gegenüber doch etwas geduldiger …“

Seit 2010 habe ich diese Aussage in unterschiedlichsten Worten schon zu hören bekommen.

Ich soll geduldig sein und nicht „so hart“ auftreten und meine Position zum Ausdruck bringen.

Meinem jeweiligen Kind habe ich als Elter Vertrauen gegenüber der Lehrkraft zu vermitteln, damit dieses zum drölfzigtausendsten Mal mit Vertrauen in den Unterricht geht, um dort WIEDERHOLT zu erleben, dass es nichts bringt.

Es gibt einfach Konstellationen, die funktionieren nicht.

Es gibt Lehrkräfte, denen kann man auch mit der besten Aufklärung nicht vermitteln was Autismus ist.
Beziehungsweise, man erreicht statt Verstehen, Verständnis und Akzeptanz ausschließlich, dass man diesen Lehrkräften nur noch mehr Werkzeuge in die Hand gibt, um das jeweilige Kind in den Overload, Shutdown oder Meltdown zu schieben.

JA,
es gibt vereinzelte Lehrkräfte, die wollen einfach keine behinderten Kinder unterrichten.
Außer,
ganz vielleicht,
diese passen sich so sehr an, dass die als persönliche Beleidigung empfundene, der Lehrkraft – durch das anwesende behinderte Kind, gemildert wird.

Da werden große Konzepte entworfen, wie man das Kind für diese eine Lehrkraft passend „strukturiert“ bekommt.

Therapiestellen werden kontaktiert und mit hineingezogen.

Und es hinterlässt bei mir IMMER WIEDER den Eindruck, dass man das Kind resilient gegen Mobbing machen soll.

Das es NOCH MEHR aushalten lernen MUSS.

Um zu genügen, den Formalien des Schulalltages zu genügen.

Und dann wird jegliche Arbeits-, Kompensations- und Konzentrationskraft für DIESE EINE Lehrkraft aufgewendet.

Sämtliche anderen Fächer und Lehrinhalte gehen dabei verloren.
Schulabschluss? Nebensache.
Aber im Unterricht dieser einen Lehrkraft „lief“ es dann, diese war zufrieden.
Und das Kind hängt in ner Depression fest.

Aber das Kind hat gelernt, dass ein „Nein – geht mit der nicht“, nicht zählt.

Und wenn man als Elter klar und deutlich mitteilt, dass es eben NICHT sein kann, ausschließlich Anpassung an diese eine Lehrkraft zu erlernen oder gar Mobbing kommentarlos über sich ergehen zu lassen, dann ist man nicht kooperativ. Ich schrieb bereits 2017 dazu.

Ich würde so gerne auf diverse solcher Ansinnen einfach antworten

„Einen Scheiß muss ich“

„Welchen Teil von Nein haben sie nicht verstanden?“

„Nein, sonst noch Fragen?“

Autismus (und ADHS), damit kann man Geld verdienen

Hört sich seltsam an, oder?

Seit über 12 Jahren beschäftige ich mich nun schon mit der Thematik Autismus.

Und ganz zu Anfang war ich erschlagen von den „Informationen“.

Wie sich erst später herausstellte, waren es in der Hauptsache allerdings keine guten Informationen.

Von der absolut defizitären Sicht bis zur Heilung fand ich ALLES.

Vorne weg viele gesponsorte Seiten, was ich allerdings erst viel später richtig einordnen lernte.

So viele Hochglanzseiten, die alles versprachen.

Mein Glück bzw. das Glück meiner Kinder war, dass es überall endlos lange Wartelisten gab.
Also hatte ich Zeit, und WIEDER das Glück, mich über die Selbsthilfe austauschen zu können.
Den Autistinnen und Autisten ist es zu verdanken, dass ich schnell von 99% der „Informationen“ und „Angebote“ Abstand nahm. Weiterlesen „Autismus (und ADHS), damit kann man Geld verdienen“

Begrifflichkeiten vs. Ideen

Ich hatte gestern eine relativ lange Diskussion um einen Begriff.

Dieser Begriff ist ein Kunstwort, welches helfen soll den Blick auf das Kind zu verändern.

Die Idee, den Blick auf das eigene Kind zu verändern finde ich sehr gut.

Die Idee, darüber MIT dem Kind einen Weg zu finden statt GEGEN das Kind zu arbeiten, ist vernünftig.

Die Bedürfnisse  des Kindes erkennen zu lernen und wert zu schätzen ist wichtig.
Den Bedürfnissen des Kindes Raum zu geben ebenfalls.

Peggy hat meine gestrige Diskussion wohl zum Anlass genommen, diesen Blogpost zu schreiben.
Er greift gut die Stimmungslage auf, wo wir derzeit in der modernen Erziehung stehen. Also den Widerspruch zwischen althergebrachter Erziehung, fußend auf Haarer, und modernen Strömungen wie zum Beispiel Attachment Parenting.

JA, die Entwicklung weg von „das Kind schreien lassen, bis es vor Erschöpfung einschläft“ ist wichtig. Und da ist noch sehr viel Arbeit zu tun, wie die Diskussion um die „Elternschule“ bewiesen hat.

Der Begriff „gefühlsstark“ hilft Eltern, die verständliche Angst vor Auswüchsen in der Diagnostik haben, wie sie um den Fall Winterhoff sichtbar wurden.

Und ja, in vielleicht 50 Jahren ist die Inklusion in Deutschland so weit fortgeschritten, das frühe Diagnostik von Autismus oder ADHS nicht mehr diese Relevanz hat, wie sie sie für das heutige Schulsystem besitzt. Weiterlesen „Begrifflichkeiten vs. Ideen“