Warum tust Du Dir das eigentlich an?

Warum schaust Du Dir Berichte zum Weltautismustag an und kommentierst diese?

Warum hast Du bei Twitter eine Suche zu Autismus und artverwandten Schlagworten offen?

Warum stehst Du dafür ein, auf inhaltliche Fehler oder Wortfindungen zu reagieren und Menschen darauf aufmerksam zu machen?

Warum machst Du das regelmäßig?

Warum machst Du das „trocken“, also rein sachlich, und erklärst?

Warum lässt Du es nicht einfach stehen und gehst drüber weg, bzw. warum versuchst Du nicht, dies mit einer anderen Art von Sprache zu tun?

Tja, warum.

Seit 2008 hängen wir im System. Seitdem habe ich viel gelernt.
Vor allem den Wert von Worten und wer diese wie benutzt.
Und was es für Auswirkungen hat.
Wie wenige Hilfen es hinter schwammigen Worthülsen zu finden gibt und mit was so alles gedroht wird.

Ja, ich schon wieder, die deren Geschichte man nicht verallgemeinern darf.
Die, die mit ihren vier Kindern in den letzten 14 Jahre so viel erlebt hat, dass es für drei Leben reicht.

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Morde an Behinderten … und dann?

Am Mittwoch den 28. April 2021 wurden vier Menschen mit Behinderung in Potsdam ermordet und ein Mensch mit Behinderung wurde schwerstens verletzt.

Diese Morde und Verletzungen geschahen in einer Einrichtung für MmB.
Das Oberlinhaus besteht bereits seit 150 Jahren.
Die Tatverdächtige ist eine Mitarbeiterin, die bereits seit 32 Jahren im Oberlinhaus arbeitete.

Nun gab es einiges an Berichterstattung zu dem Thema.

Aber das wenigste beschäftigte sich mit den ermordeten und verletzten Menschen.

Und um diese Menschen geht es doch dem Grunde nach, oder nicht?

Martina W.
Geboren 1990
Ermordet in ihrem Bett im Oberlinhaus am 28.4.2021

Christian S.
Geboren 1985
Ermordet in seinem Bett im Oberlinhaus am 28.4 2021

Lucille H.
Geboren 1978
Ermordet in ihrem Bett im Oberlinhaus am 28.4 2021

Andreas K.
Geboren 1964
Ermordet in seinem Bett im Oberlinhaus am 28.4 2021
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Heute schweigen wir!

An 364 Tagen im Jahr sind wir laut, doch

am heutigen Weltautismustag schweigen wir Autist*innen und Eltern autistischer Kinder, denn auch heute wird uns die Stimme genommen. Organisationen wie Autism $peaks und nichtbehinderte Menschen, die für uns sprechen, sind am Weltautismustag besonders laut.

Oft vermitteln diese zudem ein Bild von Autismus, das weit entfernt von jenem ist, das Autist*innen von ihrem Autismus haben. Autismus wird als schweres Schicksal für die Familien dargestellt und eine möglichst vollständige „Heilung“ als das Ziel angesehen.

Fragt man Autist*innen, haben diese hingegen oft eine ganz andere Sichtweise. Sie wünschen sich zuallererst einmal Akzeptanz; und als Förderung dann Hilfen, um in der nicht-autistischen Welt zurechtzukommen. Weiterlesen „Heute schweigen wir!“