Sozialkompetenz

Es gibt viele Vorschläge und Gruppen sowie Therapien/Therapieeinheiten, in denen autistische Kinder soziale Kompetenz erlernen sollen.

Immer wird davon ausgegangen, dass AutistInnen hier ein gewaltiges Manko hätten und erlernen müssten, wie die NichtautistInnen funktionieren.
Das heißt auch, dass erwartet wird, dass AutistInnen erlernen müssen eine Maske zu tragen.

Welche Auswirkungen das hat, hat die Bloggerin La Violaine in dem Beitrag „#DieMaskeAbnehmen“ gut erklärt.

Maskierst du, bist du kein richtiger Autist. Maskierst du nicht, strengst du dich nur nicht genug an.

Auf Twitter gab es diesen Beitrag zu lesen

Ich finde den Gedanken gar nicht so abwegig.

Während der Diagnosephase und dem späteren Klinikaufenthalt wurde unserem ältesten Sohn so oft gesagt
„Du kannst nicht die anderen ändern, auch wenn diese sich falsch verhalten. Du musst DEIN Verhalten ändern und akzeptieren, dass die anderen in der Mehrzahl sind“

Ich denke, diesen Satz hat so gut wie jede/r AutistIn diesen Satz schon zu hören bekommen hat, sobald sie oder er sich in Therapie begeben hat.

Das fängt damit an, dass Stimming in der Öffentlichkeit als nicht akzeptabel erachtet wird. Wenn dann „nur“ darauf gedrungen wird, in der Öffentlichkeit unauffällig zu stimmen (zB mit dem Fidget Cube oder einen Knautschball) kann man sich schon glücklich schätzen.
Anderen wird das stimmen komplett untersagt oder das Verhalten derartig abschätzig dargestellt, dass AutistInnen es tatsächlich unterlassen (gerade in der Schule) und sich damit schaden.
Stimmen ist eine gute Form, um sich selbst zu regulieren.
Nimmt man AutistInnen diese Form der Selbstregulation weg, erhöht man die Overloadgefahr.
Weiter geht es mit jedweder Form des Ausdrucks und des Verhaltens von AutistInnen, diese haben sich anzupassen.

In dem Thread von @dieZimmerlaute kam die Frage auf, wie man kurz und knapp mal ein paar Punkte zusammenfassen könne, die für AutistInnen belastend sind und wie man dies den NichtautIstinnen vermitteln könne.

Ich habe es versucht, es in kurzen Stichpunkten zusammenzufassen.
Abschließend aber das

Und doch stellt sich mir die Frage, warum nicht gerade und vor allem MitschülerInnen und Arbeitskollegen von einem solchen Training nicht profitieren würden.

Sie könnten das Klischeedenken verlieren.
Sie könnten verstehen, was Nachteilsausgleiche wirklich sind.
Sie könnten lernen, dass AutistInnen mitnichten in ihrer eigenen Welt leben sondern mitten unter uns.

Wertschätzung, Akzeptanz und Miteinander könnte wachsen.

Zusammen lernen, wie man miteinander umgeht, was ist dagegen einzuwenden?

Ein Gedanke zu „Sozialkompetenz“

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